Seemannschaft

Ankertypen

Der Grundaufbau eines Ankers ist im Großen und Ganzen gleich. Die Ankerkette wird mit dem Anker über den Roring verbunden. Dieser befindet sich am oberen Ende des Schaftes. Am unteren Ende verzweigen sich am Kreuz die beiden Arme. Damit diese besseren Halt im Untergrund finden, befinden sich an den Enden Flunken. 

Die Ankerkette ist meist mit einem drehbaren Schäkel versehen. So soll ein vertörnen der Kette verhindert werden. Der Ankerkette kommt in der Regel eine größere Bedeutung zu als demeigentlichen Anker. Auf die Kette wirken nämlich größere Kräfte als die, am Anker.
Die Zugkraft der Kette ist besonders hoch, wenn jedes Kettenglied (Schake) einem Steg (eine Querverbindung in der Mitte des Kettengliedes) hat.
Quelle: eigene

Die Stärke einer Ankerkette wird entweder in mm oder in Zoll (1 Zoll = 25,4 mm) angegeben. Die Länge wir entweder in Metern oder in Schekeln (circa 27 Meter) ausgewiesen.

Bruce-Anker


Der Bruce-Anker ist eher selten anzutreffen. Ursprünglich für Bohrinseln konzipiert zeichnet er sich durch eine große Zugfestigkeit aus. Problematisch ist der Bruce-Anker, wenn das Schiff um den Anker schwoit. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Anker durch die großen Flunken etwas sperrig ist.

Die Wirkungsweise ist wie bei einem Pflugschar-Anker.

Pflugschar-Anker



Wie der Name schont sage, pflügt er sich bei Zug förmlich Meeresboden ein. Voraussetzung ist der richtige Untergrund wie beispielsweise Sand oder Schlick. Seine Haltekraft ist dann sehr hoch.

Danforth-Anker


Im Wassersportbereich quasi der Universalanker. Er zeichnet sich durch eine sehr hohe Haltekraft aus und ist durch die beweglichen Flunken gut zu verstauen. Seine größte Haltekraft erreicht er in Sand, Schlick oder erdigen Untergründen. Probleme kann es bei stark bewachsenen Böden geben, da sich der Anker dort nicht ohne Probleme in den Untergrund graben kann.

Faltanker


Ein Faltanker kann ausgeklappt und fixiert werden. Es ist durch seine kleinen Abmessungen gut für Jollen und Dingis geeignet.

Stockanker



Der Stockanker (Admiralanker) wirkt über mehrere Mechanismen. Zum einen gräbt er sich in das Erdreich ein und erhöht somit die Haltekraft. Seine größte Wirkung zeigt er in sandigen und lehmigen Untergründen.  Damit er nicht „platt“ auf dem Boden liegt, sorgt der quersitzende Stock für ein Aufrichten. Sein großer Vorteil liegt in seiner hohen Haltefestigkeit hervorgerufen durch sein sehr hohes Gewicht. Daher wird er auch als Gewichtsanker bezeichnet.  Dieses Gewicht und seine sperrige Bauform sind allerdings auch seine größten Nachteile. Verschwiegen werden darf auch nicht, dass der Stock doch mitunter sehr weit nach oben ragt und sich dort ggf. die Kette beim Schwoien verfangen kann. Nach dem Hieven wird ein Stockanker gekattet, d. h. er wird über einen Schäkel am Kreuz an Deck befestigt.

Patent-Anker


Auf Schiffen der gebräuchlichste Anker. Er wirkt über sein Gewicht und über seine klappbaren Flunken. Diese graben sich bei guten Bedingungen in den Grund ein. Durch den Klappmechanismus am Kreuz legt es sich nach hieven des Ankers durch eine Klüse gut an den Rumpf an.